2017 Herbst Turnfahrt
Turnfahrt ins Tessin, oder wo ist noch gleich der Säntis?
Nein, der Wettergott meinte es gar nicht gut mit den FTV Frauen, die sich auf eine Wanderung im Alpstein vorbereitet hatten. Dauerregen und sogar Schnee war für das Wochenende angesagt. Unter diesen Bedingungen war die geplante Wanderung auf den Säntis nicht durchführbar. Also machte sich Marianne auf die Suche nach Alternativen.
Nach vielen Telefonaten und Mails stand es dann fest, der Säntis wird ins Tessin verlegt. So starteten 10 Frauen am Samstagmorgen von Bahnhof Andelfingen in den Süden. Das Fahrziel war Locarno und die Übernachtung war auch gebucht, doch ansonsten war das Programm recht offen. Zur Einstimmung gab es einen Weisswein als Apéro (danke Marianne), welcher anschliessend mit „konserviertem Obst“ (danke Irene) abgerundet wurde.
Durch den Gotthard ging es ruckzuck (danke Chris) und nach einem Umstieg in Bellinzona entschloss man sich kurzer Hand in Tenero auszusteigen und den Seeweg nach Locarno entlangzuwandern. Gegen Mittag erreichten wir Locarno, wo wir in einer Pizzeria gut zu Mittag assen. Danach ging es Richtung Innenstadt weiter. Auf dem Weg verkosteten wir noch Limoncello, von dem eine Flasche den Weg in den Rucksack fand. Da Jasmins Wanderschuhe sich auflösten, besuchten wir (10 Frauen) auch noch einen Schuhladen, wo Jasmin in Rekordzeit (danke Jasmin) ein Paar Wanderschuhe fand.
Danach ging es endlich bergauf. Erst mit der Zahnradbahn und dann mit der Gondel nach Cardada. Es war bewölkt und der Wind frisch, aber die Sicht war trotzdem gut und der Blick von der Plattform grandios. Nach dieser Etappe zog es uns ins Café. Einige liessen sich auch zu sehr gutem Kuchen überreden, der in riesen Portionen serviert wurde (danke Alex). Gestärkt machten wir uns nun auf zu unserer Unterkunft. Über die Alpe Cardada ging es zur Capanna Cimetta. Es waren einige Velofahrer und Kühe (zur Freude Nicoles) unterwegs. Der Weg war angenehm zu laufen und nach kurzer Zeit waren wir schon am Ziel. Wir waren etwas erstaunt, denn wir waren die einzigen Gäste und blieben es auch. Wir bezogen unseren 10ner Schlag und rüsteten uns für den Apéro. Der Ausblick war toll und nach und nach drückte sogar noch ein wenig Sonne durch.
Der Wirt servierte uns einen reichhaltigen Salat und anschliessend ein sehr gutes warmes Essen. Nach der Kafferunde verabschiedete er sich ins Bett und liess uns mit der Bar und einem Zettel für die Konsumationen alleine. Mit Kartenspielen, Fussballmatch am Töggelichaschte, Schweine La Ola und Ententanz verging der Abend in ausgelassener Stimmung im Fluge.
Der Morgen begrüsste uns mit Sonnenschein. Den ersten Kaffee konnten wir sogar auf der Terrasse trinken. Nach dem Frühstück hiess es dann Abmarsch. Eine kleine Gruppe machte sich noch auf den Weg zum Gipfel des Cima dela Trosa während der Rest den „direkten Weg“ ins Tal nach Brione zum Grotto Al Ritrivo suchte. Die Gipfelstürmer erreichten ihr Ziel recht schnell und konnten einen wunderbaren Ausblick geniessen, jedoch verfehlten sie mangels Kennzeichnungen den Weg, der sie auf den Weg der anderen Gruppe führen sollte. So landeten sie nach mühsamen und steilem Abstieg wieder am Ausgangspunkt, der Capanna Cimetta. Nach kurzer Beratschlagung und einer Rückfrage bei der anderen Truppe, entschloss man sich, mit der Bahn abwärts zu fahren und weiter unten den Weg abzukürzen. Doch nach Nachfrage war auch die Abkürzung mit einer zu langen Wanderzeit zu veranschlagen. Also ging es weiter ins Tal in der Hoffnung auf einen Bus, der Richtung Grotto fährt, in dem wir zum Mittagessen angemeldet waren. Der Bus war gerade weg, so dass letztendlich nur das Taxi übrigblieb.
Die Gruppe war bereits da und liess sich das gute Essen und den Wein schmecken. Auch die Nachzügler bekamen noch etwas zu essen, bevor die Wanderung talwärts Richtung Bus weiter ging. Scheinbar gab es dort eine Abkürzung, die wir aber als sportlicher Trupp natürlich nicht genommen (oder einfach nur nicht gefunden) haben.
Mit dem Bus ging es nun wieder nach Locarno. Es waren noch knappe 2 Stunden Zeit. Einige hatten Lust auf Glacé, andere wollten noch ein wenig die Sonne am See geniessen. Pünktlich zur Abfahrt trafen sich alle wieder am Bahnhof.
Die Rückfahrt war wiederum kurzweilig. Dank anderer Turnvereine im Wagen wurde sogar versucht, das Turnerlied zu singen. Fazit: auch die anderen können es nicht besser. Wir landeten trotz Streckensperrung und Umleitung des Zuges und mit einem Sprint im Zürcher HB pünktlich in Andelfingen. Es war ein tolles und spontanes Wochenende mit einigen Turnfahrt-Neuerungen … Man ist das erste Mal nicht an den ursprünglich geplanten Ort gefahren.
Man hat eine Reise ohne Vorplanung und Rekognoszierung gemacht.
Man ist mit dem Taxi ins Grotto gewandert.
Man … (die anderen müssen nicht alles wissen… )
Danke vielmals für das tolle Wochenende … der Säntis läuft uns nicht davon.