2020 Turnfahrt Surprise
FTV Turnfahrt Surprise 05./06.09.2020
Das Motto der Turnfahrt 2020 stand dank des einfallsreichen OKs unter dem Motto „Turnfahrt Surprise“. So trafen sich 18 muntere, leuchtend grün gekleidete, schon ganz gschwätzige, gwunderige, manche bezüglich des gepackten Inhaltes ihres Rucksackes etwas verunsicherte Turnerinnen (man wusste ja nicht was kommt) und natürlich auch die herausgeputzte Cordula am Samstag um 07:55 am Bahnhof Andelfingen. Um unser Tenü zeitgemäss zu ergänzen, erhielten wir alle eine lustig, bunte Schutzmaske. (Vielen lieben Dank Nicole fürs Nähen). Ausser den beiden Organisatorinnen hatte keiner eine Ahnung, was uns in den beiden Tagen alles erwartet. Wir erfuhren alles step by step immer erst direkt vor Ort. Zunächst ging die Fahrt mit dem Zug über Winterthur Richtung St.Gallen. Auf der Fahrt gab es die erste Stärkung mit Gipfeli Brötli und etwas zum Abespüele. Ebenfalls wurde das Schreiben des Turnfahrt-Berichtes unter etwas mysteriösen, dubiösen und nicht ganz durchsichten Bedingungen ausgelost. In St.Gallen hiess es, Bag für die nächsten Stunden mit dem nötigsten zu rüsten und die schweren Rucksäcke in den Schliessfächern des Bahnhofes zu verstauen sowie Cordula in sichere Obhut zu übergeben. Schnellen Schrittes ging es dann Richtung Innenstadt.
Hier erwartete uns die kulinarische, kulturelle, sportliche, köstliche, aktive, geheimnisvolle, spassige, spannende, abwechslungsreiche, abenteuerliche Überraschung Nummer 1: .. der Food-Trail St.Gallen: In vier Gruppen hatten wir ca. 4 Stunden Zeit, in einem Food-Trail die Stadt unter einem völlig anderen Gesichtspunkt zu erforschen als es normal bei Stadt-Besichtigungen und Rundgängen der Fall ist … dem Essen. Es waren 6 verschiedene Stationen zu errätseln und zu erkunden, wobei man auch verschiedensten Informationen über die Stadt erhielt. So hangelten wir uns von Öpfel-Schnitzli, zu Käsefladen und Gebäck, weiter zur St.Glaller Olma Bratwurst, nach einem ordentlichen Marsch bergauf zum Bieberfladen und Kaffee, wieder bergab zur Schoki und abschliessend zu einem kühlen Mineral, Bier oder was das Herz bzw. der Gaumen sonst begehrte. Alle vier Gruppen haben das Ziel mehr oder weniger direkt erreicht und zeigten die ersten Ermüdungserscheinungen sowie heisse Füsse, da es im Laufe des Tages doch recht warm geworden ist. Die Rast an der letzten Station war (zumindest für die dritte und vierte Gruppe) nur kurz, da der Zug zu unserer nächsten Überraschung erreicht werden musste. Also hiess es zurück zum Bahnhof, Rücksäcke fassen, Cordula erlösen und nach einem kleinen Irrweg und Déjà-vu im Fahrstuhl des Bahnhofs auf zum Bahnsteig der Appenzeller Bahnen mit noch unbekanntem Fahrziel. Nach kurzweiliger Fahrt mit Geburtstagsständchen erreichten wir den Hauptort Appenzell, unserem nächsten Etappenziel. Wir zogen munteren Schrittes in die Fussgängerzone zum Treffpunkt für die nächste Überraschung. Hier gab es eine kleine Verzögerung, da die Schlange vor dem einzigen WC in der Nähe doch etwas länger wurde und vor allem die Überraschung in schicker Tracht und natürlich von den in der Schlange wartenden FTV Frauen nicht unbeachtet, auch in der Schlange stand und zwar gaaaaanz hinten. So hatte frau schnell herausgefunden, dass dieser muntere Herr etwas mit unserem nächsten Programmpunkt zu tun hatte, aber er verriet zur Erleichterung des OKs nicht, was uns erwartet. Wieder alle versammelt, wurden wir unter der Führung von Hannes (dem schmucken Herren in der Tracht) – immer noch ohne Idee was uns erwartet- in einen Saal eines Hotels geführt. Gepäck in die Ecke, Stuhlkreis aufgebaut und auf zur traditionellen, kulturellen, lustigen, hemmungslosen, gröligen, spassigen Überraschung Nummer 2. : wir lernen einen Natur Jodler !!
Nach kurzer Vorstellung seiner Person erklärte uns Hannes das Vorgehen und Ziel der nächsten Stunde. Über allem stand: „Immer lächeln und selbständig weiteratmen !“ Geübt teilte er uns in drei verschiedene Gruppen (Stimmlagen) ein. Danach ging es ans Eingemachte. Die erste Stimme wurde geprobt, schnell die zweite und dann auch die dritte Stimme dazugefügt. Die Halbtöne waren nicht so der Freund der ersten Stimme, dafür hatte die zweite Stimme immer Mühe den Einsatz und vor allem den Richtigen Ton vom Einsatz zu finden. Der dritten Stimme ging dafür gelegentlich die Luft aus. Um der Sache jetzt noch die richtige Würze zu geben, wurden auch noch die Klangschalen ausgepackt und reihum das Schwingen der Schüssel geübt. Die „Foifliber“ flogen durch die Gegend aber auch das bekamen wir in den Griff. Nach einigen mehr oder weniger guten Gesamtdurchläufen des Natur Jodlers (erster Teil) machten wir uns auf in die Fussgängerzone. Ziel … Natur-Jodler 2x vor öffentlichem Publikum vortragen. Es erwies sich als etwas schwieriger als im Raum, da man sich gegenseitig nicht so gut hört, aber wir haben das nicht nur publikumsunschädlich hinbekommen, nein, wir waren SPITZE, wie man uns auch aus der naheliegenden Confiserie bestätigte. Gut gelaunt, diese Herausforderung so gut gemeistert zu haben, ging es wieder Richtung Bahnhof, mit dem Zug nach Wasserauen und von dort mit dem Bus nach Brülisau. Es war mittlerweile schon fast 17:45h und unser Tagesziel noch nicht erreicht. Also Zeit für die atemberaubende, sportliche, lustige, grölige, gemütliche, heimelige, urchige, aktive Überraschung Nummer 3: Marsch zu unserer Übernachtungsstation, dem Ruhesitz auf 1284 Meter Höhe.
Eine knappe Stunde später mit 205 Höhenmeter hinter uns, gönnten wir uns an unserer Unterkunft direkt unterhalb des Hohen Kastens nach dem schweisstreibenden Aufstieg eine Abkühlung für die Kehle mit einem wunderschönen, stimmungsvollen Blick Richtung Säntis. Danach bezogen wir unsere Zimmer, zumindest war es unser Plan. Es lag ein Buchungsfehler vor und so gab es zu wenig Betten. Im Massenschlag war - wenig Conrona-gerecht - recht eng gebettet. Nach einigem Hin- und Her hatte aber jeder ein Bett. Irgendwie hatte man aber in der Unterkunft das Gefühl, dass Corona einen grossen Bogen um das Appenzeller-Land gemacht hat. Versöhnt wurden wir ein wenig mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. Frisch geduscht ging es relativ spät zum Essen. Der adjektivreiche Tag hatte doch seine Spuren bei den Frauen hinterlassen. Recht friedlich und plaudernd genossen wir das gute Essen, einige noch den Dessert und Kaffee und/oder den Absacker. Ruckzuck war es Mitternacht und Zeit fürs Bett, da man ja nicht wusste, welche Adjektive morgen auf einen warten. Der Wetterbericht hatte leider recht und der Morgen zeigte sich verhangen und leicht nebelig. Trotzdem war der Trupp nach dem Zmorge um 0845 parat für die nächste sportliche, aktive, moderne, rasante und spassige Überraschung Nummer 4: Abfahrt mit dem Trottinett.
Nachdem alle einen stylisch zum Outfit mehr oder minder gut passenden Helm gefunden hatten, machten wir uns im individuell sehr unterschiedlichem Tempo auf die Abfahrt mit dem Trotti. Pünktlich zum Zeitpunkt der Abfahrt, hat auch der Regen eingesetzt. So ist diese Überraschung noch zwingend mit den Adjektiven pflotschig und bisaufdieunterhosenass zu ergänzen. Obwohl, dieses Gefühl, wenn das Spritzwasser vom Hinterrad des Trottis erst die Unsgi aufweicht, die Oberschenkel und die Waden hinunterläuft und dann die Schuhe füllt, ist kaum wirklich mit passenden Adjektiven zu beschreiben. Nach kurzem Trockenlege-Stopp in der Seilbahnstation zum Hohen Kasten machten wir uns auf die Wanderung entlang der Sitter über Wasserauen, Weissbad nach Appenzell. Cordula zeigte auf dem „Geradeaus-Weg“ nach kurzer Zeit starke Schwächen –vielleicht hat sie uns ihre einsame Übernachtung in der Talstation übelgenommen- und konnte nur dank des selbstlosen, tatenreichen, fachfrauischen Einsatzes beider Nicoles notdürftig geflickt werden, so dass sie ihre Fahrt wenigstens bis Weissbad fortsetzten konnte, wo sie dann durch Nici und Eveline begleitet mit dem Zug fahren durfte. Der Rest des Trupps setzte den Marsch durch den Regen weiter fort und wir kamen kurz vor 12:00 in Appenzell an. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Kaffee starteten wir in die traditionelle, wohltuende, köstliche, spannende und erfrischende Überraschung Nummer 5: Besichtigung der Brennerei Appenzeller …
Freundlich begrüsste uns Andrea und bat uns, die Rucksäcke, Jacken etc. zu deponieren und ihr in den Präsentationsraum zu folgen, wo uns schon der intensive Duft der Kräuter in die Nase stieg. Mit einem kurzen Vortrag gefolgt von einem kleinen Film erfuhren wir mehr über die Geschichte des bekannten Appenzeller Alpenbitters. Vor allem: in Massen getrunken, selbst von Ärzten empfohlen. (.. jetzt wird es etwas schwierig, weil Masse und Masse könnte man im Deutschen differenzieren, aber im schweizerischen !?!) Im Anschluss ging die Führung durch die Brennerei, die Lagerfässer der doch eindrücklich vielen Produkte und Zwischenprodukte von Appenzeller, meterhohe Palettenstapel fertig abgepackter Produkte, die vollautomatische Abfüllanlagen für grosse Flaschen sowie Schots und natürlich durch die Kräuterkammer der Brennerei. Abgerundet wurde die Führung mit der Möglichkeit, die vielen bekannten und unbekannten Produkte Appenzeller zu degustieren. Sylvia bewirtete uns mega freundlich und las uns jeden Wunsch von den Augen ab. Vielen Dank an das Appenzeller-Team, für die freundliche, informative, genussreiche und warmherzige Führung und Degustation sowie das tolle Foto-Shooting. Nachdem wir auch das eine oder andere Produkt gekauft und in unseren Rücksäcken verstaut hatten, blieb eine gute Stunde Zeit zur freien Verfügung. Diese wurde sehr unterschiedlich genutzt. Einige zeigten sich an einem ganz besonderen, dynamischen, traditionell für den Viehmarkt genutzten Bauwerk interessiert, andere zogen durch das Städtli und die Läden. Um 15:00 war Treffpunkt zum Essen in der Confiserie im Ort. Dort stärkten wir uns mit Fladen, Suppe, Canapés, Süssem und was die Karte noch so hergab. Zu unserer Freude kehrte auch Hannes in Begleitung ein, er liess sich aber trotz vielseitiger Zusprache nicht erweichen, den Jodler nochmals mit uns anzustimmen. Gegen 1700 verschoben wir uns Richtung Bahnhof … leider wartete hier keine weitere Überraschung sondern nur noch die Heimfahrt über Gossau, Winterthur nach Andelfingen auf uns. Diese verlief so ruhig, dass man zusammenfassend sagen kann: «Ihr lieben Nicoles, ihr habt die Frauen vom FTV vollständig, extrem wohltuend, dem Alltag entfliehen könnend, mit Zufriedenheit füllend, geschafft. Vielen herzlichen und lieben Dank euch beiden für diese wundervolle Idee ….!! »